Bernau
1839 -
Karlsruhe
1924
Hans Thoma wächst im Schwarzwalddorf Bernau auf, von wo er sich 1853 nach Basel begibt, um dort zunächst eine Lithografen- und später eine Malerlehre zu beginnen. 1855 reist Hans Thoma weiter nach Furtwangen, wo er für eine kurze Zeit bei einem Uhrenschildermaler in die Lehre geht und weitere künstlerisch-technische Grundlagen erwirbt. Noch im selben Jahr geht er zurück nach Bernau und malt dort kleine Landschaften und Bildnisse, die er für geringes Geld verkauft.
1859 wird Hans Thoma an der Karlsruher Kunstschule aufgenommen, er studiert dort bis 1866 bei Descourdes, Schirmer und Canon. Nachdem er die Akademie verlassen hat, geht Hans Thoma nach Düsseldorf. Dort lernt er Otto Scholderer kennen, mit dem er 1868 einige Wochen in Paris verbringt.
Auf dieser Reise beginnt der Einfluss Courbets auf die Arbeit von Hans Thoma. Zurück in Deutschland malt er einige Figurenbilder und Landschaften. Im Herbst 1870 übersiedelt der Künstler nach München. Hans Thoma verkehrt in dieser Zeit mit vielen Künstlern, u.a. mit Victor Müller, Wilhelm Leibl und Arnold Böcklin, und lernt den Frankfurter Arzt Dr. Eiser kennen, der sein wichtigster Gönner und Förderer wird.
Als Hans Thoma 1874 erstmals nach Italien reist, lernt er in Rom Hans von Marées kennen. Nach seiner Rückkehr nach München heiratet Hans Thoma seine Schülerin Cella Barteneder. Mit ihr zieht er nach Frankfurt und bleibt dort bis 1899. In dieser Zeit führen Hans Thoma weitere Reisen nach Italien und England.
Als ersten größeren Auftrag malt Hans Thoma 1882 fünf Wandfresken mit Szenen aus Wagnerschen Opern für das Haus des Architekten Simon Ravenstein in Frankfurt. Dadurch lernt Hans Thoma Henry Thode kennen, den Schwiegersohn Richard Wagners, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbindet.
Von nun an steigt die öffentliche Achtung Hans Thomas, 1890 stellt er erfolgreich im Münchner Kunstverein aus und er schließt sich der Münchner Sezession an.
1899 wird Thoma als Galeriedirektor nach Karlsruhe berufen und erhält gleichzeitig eine Professur an der dortigen Kunstschule. In der folgenden Zeit wird Hans Thoma mit Ehrungen überhäuft, er wird Ehrendoktor der Heidelberger Universität und erhält 1917 den Orden "Pour le Mérite".
Zu seinem 70. Geburtstag wird das Hans-Thoma-Museum als Anbau der Karlsruher Kunsthalle eröffnet. Darüber hinaus werden mit Werken von Hans Thoma zahlreiche Sonderausstellungen ausgerichtet, 1919 tritt er als Leiter der Karlsruher Kunsthalle zurück.
Am 7. November 1924 stirbt Hans Thoma in Karlsruhe.
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